Grabmal eines Ritters aus Říčany von einem unbestimmten Friedhof in der Prager Altstadt (bei St. Jakob?)
Das bedeutende Werk des Hofkünstlers aus der Regierungszeit der böhmischen Könige Johann von Luxemburg und seinem Sohn Karl IV. hat Vorbilder in der Buchmalerei (Codex Balduini, Legende von St. Hedwig). Durch Schwert und Schild mit drei Seerosen identifizieren wir einen Angehörigen des Hochadels, einen Herrn der Familie Říčan. Modische tiefe Armbänder und eine Reihe von Knöpfen an den Ärmeln des Hemdes deuten auf den Königshof hin. Dreizehn Fragmente des Grabmals wurden zunächst den Grabsteinen aus dem Ostrover Kloster zugeordnet. Erst nach Veröffentlichung und Rekonstruktion durch Pavel und Jitka Malovaný im Jahre 2003 entdeckte Dr. Lubomír Sršeň einen Bericht im Archiv des Nationalmuseums über die Fragmente aus dem Altstädter Graben in der Nähe des Pulverturms. Der damalige Fundort war aber nicht der ursprüngliche Ort, da in den 80er Jahren des 18. Jhds. unter Kaiser Joseph II. die Friedhöfe zerstört wurden. Nächstgelegene Kirche für einen Friedhof wäre St. Jakob im Minoritenkloster.
Kunstwerke in der Umgebung (1715)