Grab-Christus

Position Karsbach, Pfarrkirche St. Gertrud
Grab-Christus
Johann Peter Wagner (1755–1797), Grab-Christus, Karsbach, Pfarrkirche St. Gertrud, jetzt Astheim, Museum Kartause Astheim, um 1770, Bild 1/4
Johann Peter Wagner (1755–1797), Grab-Christus, Karsbach, Pfarrkirche St. Gertrud, jetzt Astheim, Museum Kartause Astheim, um 1770, Bild 1/4
Johann Peter Wagner (1755–1797), Grab-Christus, Karsbach, Pfarrkirche St. Gertrud, jetzt Astheim, Museum Kartause Astheim, um 1770, Bild 2/4
Johann Peter Wagner (1755–1797), Grab-Christus, Karsbach, Pfarrkirche St. Gertrud, jetzt Astheim, Museum Kartause Astheim, um 1770, Bild 3/4
Johann Peter Wagner (1755–1797), Grab-Christus, Karsbach, Pfarrkirche St. Gertrud, jetzt Astheim, Museum Kartause Astheim, um 1770, Bild 4/4

Darstellungen des toten Christus im Grab mit kulissenartigen Aufbauten waren im 18. Jahrhundert fester Bestandteil der Liturgie der Kartage. Fast in jeder Kirche dürfte sich solch ein Aufbau befunden haben, der mit bunten Glaskugeln und Lampen festlich beleuchtet werden konnte und den Blick der Gläubigen auf das Tabernakel konzentrierte, wo während der Grabesruhe Christi das Allerheiligste in der Monstranz ausgesetzt war. Dieser zentrale Blickpunkt ist hier durch das Relief einer Monstranz vertreten.

Bei der Eingliederung des Hochstiftes Würzburg in das Kurfürstentum Bayern 1803 wurden solche »>Heiligen Gräber«< sofort als Ausdruck des Aberglaubens verboten.

Dies führte in der Folgezeit in vielen Fällen zum Verlust der Kulissen. Nur selten haben sich Teile erhalten. Der vollständige Aufbau aus Kleineibstadt ist daher eine große Rarität.

Geschaffen wurde die Anlage 1764 von dem Schreiner Michael Markgraf aus Saal und dem Kleineibstadter Maler Johann Peter Herrlein. Bestechend ist der souveräne Umgang des Malers mit der perspektivischen Darstellung. Herrlein dürfte des öfteren solche - nicht erhaltenen - Kulissen ausgeführt haben.

Die Figur des Grabchristus stammt aus der Pfarrkirche Karsbach, wo seit der Zeit um 1770 ein Heiliges Grab archivalisch nachweisbar ist. Die zugehörigen Kulissen wurden um 1839 als unbrauchbar versteigert. Trotz ihres stark fragmentarischen und ungefassten Zustandes besticht die Skulptur durch ihre meisterliche Ausführung, die für eine Zuschreibung an den Würzburger Hofbildhauer Johann Peter Wagner spricht.

In Vorbereitung: Paris, Musée d’Orsay; Paris, Musée des Arts décoratifs; L'Aquila, Museo Nazionale d'Abruzzo; Ascoli Piceno, Pinacoteca civica

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