Zehn Scheiben aus Kloster Seligenthal in Landshut

1. Viertel 14. Jhd.
Unbekannter Künstler
Jetzt: München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 3 (Inventar-Nr. G 914-923)
Position Landshut-Seligenthal, Zisterzienserinnenabtei
Zehn Scheiben aus Kloster Seligenthal in Landshut
Zehn Scheiben aus Kloster Seligenthal in Landshut, Landshut-Seligenthal, Zisterzienserinnenabtei, jetzt München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 3, 1. Viertel 14. Jhd., Bild 1/2
Zehn Scheiben aus Kloster Seligenthal in Landshut, Landshut-Seligenthal, Zisterzienserinnenabtei, jetzt München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 3, 1. Viertel 14. Jhd., Bild 1/2
Zehn Scheiben aus Kloster Seligenthal in Landshut, Landshut-Seligenthal, Zisterzienserinnenabtei, jetzt München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 3, 1. Viertel 14. Jhd., Bild 2/2

Die Herkunft der Scheiben aus dem 1231 gegründeten Zisterzienserinnenkloster Seligenthal, das im 13. und 14. Jahrhundert lange Zeit als Hauskloster und Grablege der Wittelsbacher Herzöge diente, ist überliefert. Größe und Form des Fensters, in der die Scheiben ursprünglich eingesetzt waren, sind nicht bekannt; wahrscheinlich war sie spätestens seit der Barockisierung der Kirche auf mehrere Fenster verteilt. Es handelt sich um eine Stiftung des Wittelsbacher Herzogshauses, wie die Wapperschilde von Bayern und der Pfalz zeigen, wie sie die Herzöge seit dem 13. Jahrhundert regelmäßig nebeneinander führten. Zum Bildzyklus gehören stehende Apostel und weibliche Heilige; erhalten sind die Darstellung von Andreas, Katharina, Jakobus und Johannes dem Evangelisten. In gleicher Größe waren Mitglieder des Herzogshauses dargestellt. Die als Domina Elisabeth ducissa bawarie bezeichnete Gestalt in Zisterzienserinnentracht wird als Elisabeth, Tochter Herzog Heinrichs XIII. von Niederbayern, identifiziert, die 1270 in das Kloster eintrat und 1314 dort als Nonne starb und bestattet wurde. Bekannt sind außer den hier gezeigten noch zwei Scheiben mit einer inschriftlich als Herzogin Agnes bezeichneten Figur. Es könnte sich um Agnes Tochter Herzog Heinrichs II. von Glogan handeln, die 1309 Herzog Otto III. von Niedersavern heiratete, 1312 Witwe wurde und sich 1319 erneut vermählte; sie starb 1361. Da sie als bayerische Herzogin bezeichnet wird. ergäbe sich für das Fenster ein Entstehungszeit raum zwischen 1309 und 1315.

München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 3
München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 3

In Vorbereitung: Paris, Musée d’Orsay; Paris, Musée des Arts décoratifs; L'Aquila, Museo Nazionale d'Abruzzo; Ascoli Piceno, Pinacoteca civica

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