Silberne Reliquienbüste des heiligen Zeno

um 1440
Silber
Unbekannter Künstler
Jetzt: München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 7 (Inventar-Nr. L 49/17)
Ikonographie: Hl. Zenon von Verona
Position Isen, Stifts- und Pfarrkirche St. Zeno
Silberne Reliquienbüste des heiligen Zeno
Silberne Reliquienbüste des heiligen Zeno, Isen, Stifts- und Pfarrkirche St. Zeno, jetzt München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 7, um 1440, Bild 1/5
Silberne Reliquienbüste des heiligen Zeno, Isen, Stifts- und Pfarrkirche St. Zeno, jetzt München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 7, um 1440, Bild 1/5
Silberne Reliquienbüste des heiligen Zeno, Isen, Stifts- und Pfarrkirche St. Zeno, jetzt München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 7, um 1440, Bild 2/5
Silberne Reliquienbüste des heiligen Zeno, Isen, Stifts- und Pfarrkirche St. Zeno, jetzt München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 7, um 1440, Bild 3/5
Silberne Reliquienbüste des heiligen Zeno, Isen, Stifts- und Pfarrkirche St. Zeno, jetzt München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 7, um 1440, Bild 4/5
Silberne Reliquienbüste des heiligen Zeno, Isen, Stifts- und Pfarrkirche St. Zeno, jetzt München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 7, um 1440, Bild 5/5

Das wohl um 1440 in Salzburg gefertigte Büstenreliquiar gelangte im Jahr 1467 als Stiftung in den Besitz des Kollegiatstifts St. Zeno in Isen, das im 8. Jahrhundert als Benediktinerkloster gegründet, seit etwa 1100 als Augustinerchorherrenstift in enger Verbindung zum Bistum Freising stand.

Der heilige Zeno, Bischof von Verona (362-372), fand in Bayern seit dem 8. Jahrhundert Verehrung. Ein Stück vom Schädel des Heiligen wurde in Isen als kostbare Reliquie verwahrt.

Die Inschrift auf dem Sockel des Reliquiars benennt den Stifter: „Ladislaus de Achdarf

praepositus huius ecclesiae anno 1467". Der Augsburger Domherr Ladislaus von Achdorf, Sohn des Hans von Achdorf zu Helfenbrunn und der Ehrentraud Martha von Haunsperg, war seit 1451 Probst in Isen. Die Wappenschilde der beiden Familien werden in den Standfüßen von kleinen thronenden Figuren gehalten. Diese wurden zusammen mit der Stifterinschrift anlässlich der Schenkung der Büste hinzugefügt.

Auch das Reliquienbehältnis in Form einer Chormantelschließe auf der Brust des Heiligen wurde nachträglich ergänzt. Ein Klapptürchen im Boden des Korpus weist darauf hin, dass die

Reliquie ursprünglich nicht sichtbar im Inneren der Büste verwahrt wurde.

Der sehr qualitätvolle, in Silber gegossene Kopf des Heiligen steht in der Tradition des sogenannten Weichen Stils und der Zeit der „Schönen Madonnen" aus dem ersten Drittel des 15. Jahrhunderts. Als Vorlage für den Goldschmied könnte ein Holzmodell aus dem Umkreis des Salzburger Meisters von Seeon gedient haben, dessen thronende Madonna mit Kind aus Kloster Seeon zu den herausragenden Werken der Skulpturensammlung des Bayerischen Nationalmuseums gehört.

München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 7
München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 7, Bild 1/2
München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 7, Bild 1/2
München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 7, Bild 2/2

In Vorbereitung: Paris, Musée d’Orsay; Paris, Musée des Arts décoratifs; L'Aquila, Museo Nazionale d'Abruzzo; Ascoli Piceno, Pinacoteca civica

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