Muttergottes mit Kind

Position Kaisheim, Zisterzienserkloster
Künstler
Muttergottes mit Kind
Heinrich Hufnagel (1482), Muttergottes mit Kind, Kaisheim, Zisterzienserkloster, jetzt Berlin, Bode-Museum, Saal 107, 1482, Bild 1/5
Heinrich Hufnagel (1482), Muttergottes mit Kind, Kaisheim, Zisterzienserkloster, jetzt Berlin, Bode-Museum, Saal 107, 1482, Bild 1/5
Heinrich Hufnagel (1482), Muttergottes mit Kind, Kaisheim, Zisterzienserkloster, jetzt Berlin, Bode-Museum, Saal 107, 1482, Bild 2/5
Heinrich Hufnagel (1482), Muttergottes mit Kind, Kaisheim, Zisterzienserkloster, jetzt Berlin, Bode-Museum, Saal 107, 1482, Bild 3/5
Heinrich Hufnagel (1482), Muttergottes mit Kind, Kaisheim, Zisterzienserkloster, jetzt Berlin, Bode-Museum, Saal 107, 1482, Bild 4/5
Heinrich Hufnagel (1482), Muttergottes mit Kind, Kaisheim, Zisterzienserkloster, jetzt Berlin, Bode-Museum, Saal 107, 1482, Bild 5/5

Bei diesen zwei Statuetten handelt es sich um das einzige Beispiel einer gotischen Goldschmiedefigur, für die das Modell aus Holz erhalten ist. Michel Erhart, der in der Skulpturensammlung unter anderem durch die Schutzmantelmadonna aus Ravensburg in diesem Raum vertreten ist, gilt als der wichtigste Bildhauer in Ulm in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Diese meisterhafte Gruppe überzeugt durch ihre dynamische Komposition, in der die monumental angelegte Muttergottes zugleich zierlich und anmutig wirkt.

Der Augsburger Goldschmied Heinrich

Hufnagel schuf für Hans Fisches, den Abt des Zisterzienserklosters Kaisheim in Bayern 1482 das silberne Reliquiar, dessen Figur in fast allen Details mit dem Prototyp von Erhart überein stimmt. Allerdings wirkt seine Madonna weniger schwungvoll und räumlich differenziert. Der Arbeitsprozess erklärt sowohl die Ähnlichkeiten als auch die Stilunterschiede zwischen den beiden Werken. Hufnagel trieb die einzelnen Teile der Figur frei aus dem Silberblech, dabei nahm er ständig an dem ihm vorliegenden Holzmodell Maß.

Unklar ist, ob Erhart die Holzstatuette explizit als Modell schuf oder ob das Werk vom Auftraggeber Hufnagels als Modell für die Silberstatuette ausgewählt wurde.

Sicher ist, dass die Erhart-Madonna lange als Andachtsbild gedient hat. Sie wurde mehrfach farbig gefasst und trug einmal eine Silberkrone, wie die zwei kleinen Nägel in ihrem Haupt belegen. Die jetzige Position des Christuskindes ist die Folge einer fehlerhaften Reparatur; ursprünglich befand sich das Kind näher am Körper der Mutter, wie es bei der Silberstatuette der Fall ist.

Berlin, Bode-Museum, Saal 107
Berlin, Bode-Museum, Saal 107

In Vorbereitung: Paris, Musée d’Orsay; Paris, Musée des Arts décoratifs; L'Aquila, Museo Nazionale d'Abruzzo; Ascoli Piceno, Pinacoteca civica

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