Die Bibel (Übersetzung Hermann Menge), Buch Ijob/Hiob, Kapitel 17

Ijob/Hiob
1Meine Lebenskraft ist gebrochen, meine Tage sind erloschen; nur die Gräberstätte wartet meiner noch!«2»Wahrlich, der Spott treibt sein Spiel mit mir, und mein Auge muß auf ihren Beleidigungen weilen!3O setze doch das Pfand ein, verbürge dich doch für mich bei dir selbst! Wer sollte sonst als Bürge mir den Handschlag leisten?4Denn ihr Herz hast du der Einsicht verschlossen; darum kannst du sie auch nicht obsiegen lassen.5Wenn jemand seine Freunde verrät, um etwas von ihrem Besitz an sich zu bringen, so werden die Augen seiner Kinder dafür verschmachten.6Und mich hat er für alle Welt zum Gespött gemacht, und ich muß mir ins Angesicht speien lassen;7da ist mein Auge vor Gram erloschen, und alle meine Glieder sind nur noch wie ein Schatten.8Darüber entsetzen sich die Rechtschaffenen, und der Unschuldige gerät in Empörung über den Ruchlosen.9Doch der Gerechte soll an seinem Wege festhalten, und wer reine Hände hat, soll an Kraft noch zunehmen.«10»Ihr alle aber, kommt immerhin aufs neue heran: ich werde doch keinen Weisen unter euch finden.11Meine Tage sind abgelaufen, meine Pläne vereitelt, die Bestrebungen meines Herzens!12Die Nacht wollen sie zum Tage machen: das Licht soll mir näher sein als die Finsternis!13Wenn ich schon das Totenreich als meine Behausung erwarte, in der Finsternis mir mein Lager schon ausgebreitet habe,14wenn ich dem Grabe bereits zugerufen habe: ›Mein Vater bist du!‹ und dem Gewürm: ›Meine Mutter und meine Schwester!‹ –15wo ist da noch eine Hoffnung für mich? Ja, eine Hoffnung für mich – wer mag sie erschauen?16Zu den Riegeln des Totenreichs fährt sie (die Hoffnung) hinab, wenn zugleich (für den Leib) im Staube Ruhe sein wird.«

In Vorbereitung: Paris, Musée d’Orsay; Paris, Musée des Arts décoratifs; L'Aquila, Museo Nazionale d'Abruzzo; Ascoli Piceno, Pinacoteca civica

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