Kultur der Gefühle: Empfindsamkeit
In der Lebenswelt der Aufklärung fand die Kultur des Verstandes ihre Ergänzung in einem Kult der Gefühle. Man befasste sich systematisch mit Seelenkunde und definierte die Gefühle als Triebfedern menschlichen Handelns. Die Betonung des Individuums umfasste das Mitgefühl für die Würde des anderen. "Empfindsamkeit" wurde zu einer regelrechten Mode. Man liebte Literatur, die "zu Tränen" rührt, es entstanden Erinnerungsalben mit sentimentalen Versen. Man versenkte sich ins Tagebuchschreiben, schrieb einander feinfühlige Briefe und war dem anderen durch persönliche "Souvenirs" wie Haarlocken verbunden.
Culture of Emotions: Sensibility
In the world of the Enlightenment the culture of reason was complemented by a cult of emotion. The mind was systematically studied and feelings were defined as the driving force behind human actions. Stressing the individual included empathizing with the dignity of other people. "Sensibility" became truly fashionable. People adored literature that moved them "to tears"; albums of remembrance with sentimental verses appeared. People became engrossed in writing diaries, penned sentimental letters and felt bound to one another through personal "souvenirs" such as a lock of hair.