1868 absolvierte der 15-jährige Adolf Hölzel in Gotha eine Lehre als Schriftsetzer. Vermutlich aus diesem frühen Interesse für Schrift heraus begann er sich für die asiatische Kalligraphie und Kunst zu interessieren. In seinem Nachlass finden sich chinesische Figuren aus Ton ebenso wie ein 1896 erschienenes Buch mit japanischen Gedichten, illustriert durch einen Farbholzschnitt.
1915 erteilte Hermann Bahlsen Hölzel den Auftrag, für den Sitzungssaal der H. Bahlsen Keksfabrik in Hannover ein dreiteiliges Glasfenster zu entwerfen. Es wurde 1916 ausgeführt und ist dort bis heute eingebaut.
Obwohl kein Folgeauftrag in Sicht war, begann Hölzel mit der Bemalung von Glas zu experimentieren. Dabei entstanden um 1923 zwei bis vor kurzem unbekannte Kabinettscheiben. Ulrich Röthke vermutet dabei einen Zusammenhang zu einem weiteren Buch in der Hausbibliothek Hölzels: Ostasiatische Tuschmalerei von Ernst Grosse, das 1922 erschien und in der Kernaussage mit seinem Kunstverständnis übereinstimmte: „Einen Naturalismus im europäischen Sinne, d. h. eine illusionistische Nachahmung der Wirklichkeit hat nicht einmal die objektive Malerei der Chinesen und Japaner erstrebt, sondern sogar bewusst vermieden...“.
1932/33 entwarf Hölzel Glasfenster für den Sitzungssaal der Pelikanwerke Günther Wagner, ausgeführt von der Firma Saile in Stuttgart. Nicht alle wurden in Hannover auch montiert, Überzählige verblieben in Stuttgart.
