Das westdeutsche Publikum konnte sich ab 1955 auf der alle fünf Jahre stattfindenden documenta in Kassel über die aktuellen Entwicklungen auf dem Gebiet der Kunst informieren. Kurt Fried strebte dies für sein studio f im Kleinen an.
Nach dem 2. Weltkrieg galt die Abstraktion als Weltsprache der Kunst. Unstreitig nahm Pablo Picasso den Rang als der größte lebende Künstler ein. Die hier präsentierte Auswahl von Positionen der Malerei aus den 1950er bis zu den 1980er Jahren zeigt, wie sich diese einseitige Sicht auflöst. Der Grieshaber-Schüler Horst Antes oder der Österreicher Arnulf Rainer befassten sich wieder mit der menschlichen Figur. Zu Beginn der 1980er Jahre brachen sich die so genannten "Jungen Wilden" ihre Bahn, deren Malerei geprägt ist von Emotionalität und erzählerischen Sujets.
Dass sich die Malerei nicht nur in eine einzige Richtung bewegte, belegen die abstrakten Werke in diesem Raum. Die Farbfeldmalerei von Mark Rothko untersucht auf ihre Weise das Verhältnis von Farbe und Form in einem imaginären Bildraum und strahlt als Vorbild weltweit aus. Für Deutschland ist Gotthard Graubner zu nennen, der mit den "Kissenbildern" der Farbe zu räumlicher Präsenz auf der Bildoberfläche verhilft.
From 1955, the West German public was able to inform itself about current developments in the field of art at the documenta in Kassel, which took place every five years Kurt Fried strove to achieve this for his studio f on a small scale.
After the Second World War, abstraction was considered the world language of art. Pablo Picasso undoubtedly occupied the rank of the greatest living artist. The selection of positions in painting from the 1950s to the 1980s presented here shows how this one-sided view is dissolving. The Grieshaber pupil Horst Antes or the Austrian Arnulf Rainer again dealt with the human figure. At the beginning of the 1980s, the so-called "Junge Wilde" (Young Savages) broke their way with paintings characterized by emotionality and narrative subjects.
The abstract works in this room prove that painting did not move in just one direction Mark Rothko's colour field painting investigates in its own way the relationship between colour and form in an imaginary pictorial space and radiates as a model worldwide. For Germany, Gotthard Graubner should be mentioned who, with his "cushion paintings" helps colour to achieve a spatial presence on the surface of the picture.
