Wahrscheinlich stammt die Marienfigur aus dem Karmeliterkloster in Mainz. In der Zeit um 1900 wurde sie verkauft und kam 1928 aus dem Kunsthandel in das Mainzer Museum. Die in leichtem S-Schwung wieder gegebene Figur mit dem bekleideten Kind auf dem Arm ist ein typisches Beispiel für die Entwicklung des von den Parlern geprägten Figurenstils im späten 14. Jahr hundert. Statt des Erhabenen und Über irdischen erhält Maria mehr und mehr menschliche Züge. Die Baumeisterfamilie Parler, tätig in der Prager Dombauhütte, hat großen Einfluss auf die Kunst der Zeit ausgeübt.