Das >>Haus des Pilatus«< mit der Heiligen Stiege wurde vom Kurfürsten Clemens August in den Jahren 1746-1751 nach den Plänen von Balthasar Neumann erbaut.
Vorbild war die >>Heilige Stiege« in Rom (angeblich dort original aus dem Palast der Pontius Pilatus), die Treppe, die Jesus demütig von ganz unten nach oben empor steigen musste zum »>Zentrum der Macht«<, repräsentiert durch den römischen Statthalter Pilatus.
Der christliche Mensch stellt Jesus in die Mitte seines Lebens. Gott ist das Zentrum der eigentlichen »Macht«. Vor ihm ist er be reit, seine Kleinheit, sein Unvermögen, seine Unzulänglichkeit an zuerkennen und Gott um sein Erbarmen zu bitten.
Die Stiege zählt 28 Stufen. In der Tradition werden die Stufen in der Mitte als Zeichen der Demut nur auf den Knien betend und meditierend erklommen. In jeder der Stufen sind Reliquien von Heiligen aus der Region eingelassen, die sich einzig der Macht Gottes unterstellt haben.
Dieser Symbolbau der »Heiligen Stiege« mag in der heutigen Zeit anregen, den Gebrauch der eigenen Macht zu überdenken: sei es als Ehepartner untereinander, als Mutter oder Vater gegenüber den Kindern, auf der Arbeit, in der Politik, in der Wirtschaft ...