Innsbruck, Tiroler Landesmuseum, Ferdinandeum, Saal 15

Position Innsbruck, Tiroler Landesmuseum, Ferdinandeum
Künstler in Innsbruck, Tiroler Landesmuseum, Ferdinandeum, Saal 15
Nur hier
Adriaen van Ostade
1610 Haarlem - 1685 Haarlem
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Aelbert Cuyp
1620 Dordrecht - 1691 Dordrecht
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Gerard ter Borch
1617 Zwolle - 1681 Deventer
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Harmen Hals
1611 Haarlem - 1669 Haarlem
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Jacob Toorenvliet
1640 Leiden - 1719 Oegstgeest
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Jan Weenix
1642 Amsterdam - 1719 Amsterdam
Kunstwerke (1627–1670)
Niederländische Genre- und Porträtmalerei

Niederländische Genre- und Porträtmalerei

Die niederländische Genremalerei erreicht bereits im 16. Jahrhundert einen ersten Höhepunkt mit Künstlern wie Pieter Bruegel d.Ä. (um 1525/30-1569), dessen Sohn Pieter Brueghel d.J. die Tradition von Bauern-, Wirtshaus- und Familienszenen fortführt. Diese Genrebilder geben jedoch selten einen realistischen Eindruck des Alltagslebens wieder und dienen auch nicht dem unreflektierten Vergnügen des Betrachters, der sich an der überdeutlichen Darstellung des Lasters und den Missgeschicken anderer erfreuen will. Vielmehr hat die Bildgattung die moralische Bildung und Erziehung des Betrachters im Sinn, indem sie schlechte und abschreckende Beispiele gibt.

So zeigen nicht nur die in den calvinistisch geprägten nördlichen Niederlanden tätigen Maler wie Adriaen von Ostade oder Harmen Hals beispielsweise Frauen und Männer mit Bierkrügen in warnender Aussageabsicht vor Maßlosigkeit, schlechtem Benehmen und anderen Lastern. Bei den überwiegend bürgerlichen Auftraggebern und Käufern solcher Gemälde mit Prügelszenen, Bordell- und Stubenszenen, Wirtshausinterieurs, Tafelgelagen, Bauernkirmessen etc. sind diese Werke auch deshalb so populär, da ihre moralisierende Botschaft in negativen Beispielen aus dem Bauernstand verpackt sind, sodass dem bürgerlichen Betrachter nicht ganz so ungnädig der Spiegel vorgehalten wird.

Sind die Protagonisten in den Genrebildern anonyme Figuren, werden in der Bildnismalerei konkrete Personen wiedergegeben. Jedoch ist der Übergang von Genre-zu Porträtdarstellungen fließend, und oftmals bedienen dieselben Maler beide Gattungen, beispielsweise Gerard ter Borch d.J. Dessen Porträt eines Herrn spiegelt ferner das wachsende Selbstbewusstsein des gehobenen niederländischen Bürgertums wider, das sich nun auch wie ehedem nur der Adel in ganzer Figur malen lässt.

Jenseits solcher repräsentativen Porträts lassen sich in der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts generell Einzel-, Ehe- und Gruppenporträts unterscheiden. Außergewöhnlich ist Aelbert Cuyps Bildnis dreier vornehmer Kinder in pastoralem Rollenspiel gerade auch aufgrund des monumentalen Formats. Ein Sonderfall ist schließlich Rembrandts Brustbild eines alten Mannes mit Pelzmütze. Solche als „tronie" bezeichneten porträtähnlichen Kopf- und Charakterstudien zeigen oftmals anonyme Personen mit außergewöhnlicher Physiognomie oder Kostümierung.

Innsbruck, Tiroler Landesmuseum, Ferdinandeum, Saal 15
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum, Ferdinandeum, Saal 15, Bild 1/3
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum, Ferdinandeum, Saal 15, Bild 1/3
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum, Ferdinandeum, Saal 15, Bild 2/3
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum, Ferdinandeum, Saal 15, Bild 3/3

In Vorbereitung: Paris, Musée d’Orsay; Paris, Musée des Arts décoratifs; L'Aquila, Museo Nazionale d'Abruzzo; Ascoli Piceno, Pinacoteca civica

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