Der lange, gewölbte Gang gehört zu der sogenannten Kurtine, welche die beiden Eckbasteien der 1605/06 errichteten Verteidigungsanlagen verbindet. Die Nischen in den dicken Mauern der Außenseite waren ursprünglich mit Geschützen bestückt. Heute sind sie größtenteils mit Vitrinen besetzt. Die dem Innenhof zugewandte rechte Seite war für die Verteidigung ohne Belang; die Mauern sind daher schwächer dimensioniert und von Fenstern durchbrochen.
Die heute hier ausgestellten Skulpturen gewähren einen Überblick über die Entwicklung der fränkischen Plastik vom 14. Jahrhundert bis in die Zeit der ausgehenden Gotik im 1. Drittel des 16. Jahrhunderts. Die Reihe beginnt rechts des Eingangs und setzt sich im Uhrzeiger sinn fort. Von herausragender kunsthistorischer Bedeutung ist der Beginn der Reihe mit dem monumentalen Relief des aus dem Würzburger Bürgerspital stammenden Gnadenstuhls, einem Hauptwerk deutscher Plastik des 14. Jahrhunderts. Ebenso ist die Alabaster-Madonna links des Eingangs hervorzuheben.
Die Gemälde haben in der Bild mit Christus und der Samariterin von Lucas Cranach ihren prominentesten Vertreter (links neben der Ausgangstür).
In den Vitrinen werden Werke des Kunstgewerbes vom 15. bis ins 18. Jahrhundert gezeigt: Gefäße aus vergoldetem Silber, aus Zinn und Steinzeug, ferner jüdische Kultgegenstande sowie Werke der Schlosserkunst und Sonnenuhren.