Der Ortenberger Altar

Position Ortenberg, Marienkirche
Der Ortenberger Altar
Der Ortenberger Altar, Ortenberg, Marienkirche, jetzt Darmstadt, Hessisches Landesmuseum, Saal 15, um 1410, Bild 1/12
Der Ortenberger Altar, Ortenberg, Marienkirche, jetzt Darmstadt, Hessisches Landesmuseum, Saal 15, um 1410, Bild 1/12
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Der Ortenberger Altar, Ortenberg, Marienkirche, jetzt Darmstadt, Hessisches Landesmuseum, Saal 15, um 1410, Bild 3/12
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Der Ortenberger Altar, Ortenberg, Marienkirche, jetzt Darmstadt, Hessisches Landesmuseum, Saal 15, um 1410, Bild 12/12

Das Hauptwerk des von französischer und böhmischer Kunst beeinflussten weichen Stils am Mittelrhein, reich mit Blattgold und Zwischgold (dünne Goldauflage auf einer Silberfolie) geschmückt, zeigt zentral die heilige Sippe (die legendäre Verwandtschaft Jesu), seitlich die Geburt Jesu und die Anbetung durch die Heiligen Drei Könige.

Die Heilige Familie, Engel und drei Jungfrauen sitzen auf der Paradieswiese, dem hortus conclusus (geschlossenen Garten). Die keusch lebenden Prämonstratenserinnen verstanden sich als Bräute Christi, wie Agnes mit dem Lamm, Barbara mit dem Turm und Dorothea mit dem Blütenkranz.

Im Zentrum sitzt ihr Vorbild Maria, die Klosterpatronin. Maria berührt Agnes' Lilienblüte und „bestäubt" sie. In der Schrift des Speculum Virginum" (um 1140) wird Maria als Mutter der Kirche beschrieben, die die Jungfrauen gebiert.

Die Frau mit Spindel und Haspel ist Annas Schwester. Sie ver weist auf die von Nonnen ausgeübte Textilarbeit, die als Geschenk an Christus galt. Auch brachten sie Kindern Lesen und Schreiben bei. Die Nonnen identifizierten sich über ihre einheitliche Kleidung und ihre Tätigkeiten mit der Heiligen Sippe.

Auf allen Tafeln wird das Jesuskind angebetet: links von der Gottesmutter Maria, in der Mitte u.a. von Barbara und dem Johannesknaben. Die Königsanbetung zeigt eine dritte Spielart.

Das Jesuskind greift nach den Goldtalern, einem von nur zwei im Bild gezeigten Königsgeschenken. Das dritte Geschenk fehlt ebenso wie der Stern.

Joseph kocht Brei über einem Feuer. So hätte er besser in die Geburt gepasst. Der Joseph dort wiederum scheint das fehlende Geschenk der Könige bereitzuhalten.

Wird hier ein kreativer (fehlerhafter) Umgang mit Vorlagen sichtbar?

Mit seiner aufwendigen maltechnischen Ausstattung erinnert das Altarretabel an kostbare Preziosen aus der Goldschmiede kunst - in dieser Größenordnung kaum zu bezahlen.

Entsprechend waren die Außenseiten der Flügel ehemals wie ein Futteral gestaltet und zeigten aufschablonierte goldene Blüten auf schwarzem Grund. Diese Erstfassung wurde einige Jahrzehnte nach der Entstehung mit der Verkündigungsdarstellung übermalt. Die goldenen Blüten wurden dabei mit den weißen Blüten der Zweitfassung übermalt.

Darmstadt, Hessisches Landesmuseum, Saal 15
Darmstadt, Hessisches Landesmuseum, Saal 15

In Vorbereitung: Paris, Musée d’Orsay; Paris, Musée des Arts décoratifs; L'Aquila, Museo Nazionale d'Abruzzo; Ascoli Piceno, Pinacoteca civica

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