Das Falkensteiner Retabel entstand nach 1530 für die Burg Falkenstein der Freiherren von Zimmern. Es war mittels Scharnieren mit wandelbaren Schauseiten konzipiert. Deshalb waren an die breitgelagerte Mitteltafel links und rechts jeweils zwei Flügel angefügt. Die beiden äußeren Tafeln waren fest mit dem Mittelteil verbunden und etwas breiter als die inneren beidseitig bemalten drehbaren Flügel. An Feiertagen, wenn die »Drehflügel aufgeschlagen waren, verdeckten sie die starren Außenflügel und gaben die Sicht auf die Mitteltafel frei. Waren sie geschlossen verdeckten sie diese.
Im 19. Jahrhundert in seine Einzelteile zerlegt und in Vorder- und Rückseiten gespalten, haben sich die bedeutendsten Teile des Retabels doch in sieben Tafeln erhalten. Wir danken der Staatsgalerie Stuttgart herzlich für die großzügige Dauerleihgabe der beiden seit 1929 der Staatsgalerie gehörenden Tafeln des linken Drehflügels.