Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780-1867) war ein französischer Maler des 19. Jahrhunderts, der für seine Werke in den Bereichen Porträtmalerei, Historienmalerei und Orientalismus bekannt ist. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler der französischen Neoklassik.
Ingres wurde in Montauban geboren und studierte an der École des Beaux-Arts in Paris. Sein Stil wurde von der klassischen Kunst der Antike und der Renaissance beeinflusst, aber er entwickelte auch einen eigenen, idealisierten Stil mit klaren Konturen und leuchtenden Farben.
Ingres' Werke waren oft kontrovers und wurden von der zeitgenössischen Kritik sowohl für ihre akademische Strenge als auch für ihre Erotik kritisiert. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das Porträt "Madame Moitessier", das für seine detaillierte Darstellung der eleganten Kleidung und Schmuckstücke der Porträtierten bekannt ist.
Ingres war auch ein bedeutender Historienmaler und schuf viele Werke, die biblische und mythologische Szenen darstellen. Sein Werk "Die Quelle" (1856) zeigt eine nackte Frau, die sich an einer Quelle wäscht, und ist für seine perfekte Anatomie und die Detailgenauigkeit der Landschaft berühmt.
Ingres hatte auch ein Interesse am Orientalismus und schuf mehrere Werke, die Szenen aus dem Nahen Osten und Nordafrika darstellen. Sein Werk "Das Türkische Bad" (1862) ist ein Höhepunkt des Orientalismus und zeigt eine Gruppe von Frauen, die in einem türkischen Badehaus baden.
Ingres hatte großen Einfluss auf die Malerei des 19. Jahrhunderts und beeinflusste viele berühmte Maler wie Edgar Degas und Pablo Picasso. Er war auch als Lehrer tätig und hatte viele Schüler, darunter der bekannte Maler Théodore Chassériau.
Ingres starb 1867 in Paris, wo er weiterhin als Maler tätig war. Seine Werke sind in zahlreichen Museen auf der ganzen Welt zu sehen, darunter im Louvre in Paris und in der National Gallery in London.