Ignaz Günther (1725-1775) war ein deutscher Bildhauer des Rokoko und einer der bedeutendsten Vertreter der bayerischen Bildhauerkunst des 18. Jahrhunderts. Er wurde in Altmannstein, Deutschland, geboren und arbeitete in der Hauptstadt des Kurfürstentums Bayern, München.
Günther erlernte das Handwerk des Holzschnitzens von seinem Vater, einem einfachen Holzschnitzer. Er begann seine Karriere als Schnitzer von Kruzifixen und Madonnenstatuen für ländliche Kirchen in Bayern. Sein Talent blieb nicht unbemerkt und er wurde von der bayerischen Herrscherfamilie entdeckt, die ihm Aufträge für Kirchen und Paläste in München gab.
Günthers Arbeiten zeichnen sich durch eine dynamische und expressive Formensprache aus. Seine Figuren und Reliefs sind mit tiefen Falten und kräftigen Muskeln dargestellt, die dem Rokoko-Stil entsprechen. Er arbeitete hauptsächlich mit Holz, aber auch mit Stein und Stuck.
Günther schuf zahlreiche Werke für Kirchen und Paläste in Bayern, darunter Altäre, Kanzeln, Statuen, Reliefs und Porträtbüsten. Zu seinen bekanntesten Werken gehört der Hochaltar der Pfarrkirche St. Martin in Landshut und die Kanzel in der Wieskirche bei Steingaden.
Günther starb 1775 in München. Sein Werk hatte großen Einfluss auf die bayerische Bildhauerkunst des 18. Jahrhunderts und gilt als Höhepunkt des bayerischen Rokoko. Heute sind seine Werke in vielen bedeutenden Museen und Kirchen in Deutschland zu sehen, darunter in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung und in der Alten Pinakothek in München.